natürliche zähne erhalten

Dr. Stefan Kreuz - Fon 0631 60436 - Zahnarzt - Zertifizierter Endodontologe
 

Alternativen zur Wurzelkanalbehandlung


Wurzelspitzenresektion

Hierunter versteht man die operative Entfernung der Wurzelspitze beim Endodontologen oder Kieferchirurgen. Man muss zwischen der klassischen Wurzelspitzenresektion und einem mikrochirurgischen Eingriff unter dem Operationsmikroskop unterscheiden; letzterer hat gute Erfolgsaussichten.

Grundsätzlich ist vor Planung einer Wurzelspitzenresektion logisch zu überlegen, wieso es zur Erkrankung im vorliegenden Einzelfall gekommen ist und wo die Infektionsquelle (meist Bakterien in Wurzelkanal) liegt. Sollte man zur Überzeugung kommen, dass die Infektion sich über die gesamte Länge des Kanalsystems erstreckt, so ist zu überlegen, doch einer orthograden (konventioneller, nichtchirurgischer Weg) endodontischen Revisionsbehandlung den Vorzug zu geben. Wird dies bejaht, so ist eine nachfolgende Wurzelspitzenresektion nur sehr selten notwendig.

Kommt man zur Einschätzung, dass eine orthograde endodontische Revisionsbehandlung nicht sinnvoll ist (dies betrifft beispielsweise Fälle, in denen ein massiver Stiftaufbau eingegliedert wurde, so dass im Rahmen dessen Entfernung das Risiko einer Wurzelfraktur zu hoch ist), so kann die Wurzelspitzenresektion erwogen werden.

Hier müssen wir zwischen einer konventionellen Wurzelspitzenresektion und einem apicalen mikrochirurgischen Eingriff unterscheiden.

Eine Wurzelspitzenresektion ohne einen ausreichend großen retrograden (rückwärtigen) Verschluss ist nicht zielführend, da eine Barriere gegen die Infektion aus dem Wurzelkanal fehlen würde.

Die retrograde Präparation des Kanalsystems sollte mindestens 4 mm betragen. Die Schnittfläche mit der die Wurzelspitze abgetrennt wird, sollte rechtwinklig zur Wurzelachse liegen

Aus diesen Gründen ist eine apicale Mikrochirurgie an den zweiten großen Backenzähnen nicht möglich, da die vorgenannten Kriterien nicht eingehalten werden können.

Das Einbringen von langen oder kurzen Titanstiften ohne ausreichende chemische Desinfektion der Kanalsysteme führt ebenso oft zum Misserfolg. Die Spüllösungen sollten mindestens 30 Minuten einwirken und mit geeigneten Methoden aktiviert werden. Diese Methodik setzt auch die Instrumentation der Kanalsysteme voraus; die Resektion erfolgt erst im 2. Schritt, ggf. in gleicher Sitzung.


Implantat

Definitionsgemäß ist ein Implantat ein in den Körper eingebrachter Fremdkörper; im zahnärztlichen Bereich versteht man hierunter eine Art „Dübel“, welcher nach Bohrung des Implantatbettes in der Regel in den Knochen geschraubt wird. Nach Implantateinheilung kann dann in der Innengeometrie des Implantates ein Aufbau (Abutment) eingeschraubt werden. Auf dieses wird dann später die Krone befestigt.

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ein Implantat die knöchernen Dimensionen um den natürlichen Zahn nicht erhalten kann. Im Bereich des ehemaligen Zahnes (knöcherner Alveolarfortsatz) haben wir immer eine Volumenschrumpfung, insbesondere in bucco-oraler Richtung (von außen nach innen), ggf. weniger in der vertikalen Dimension.

Auch hat ein Implantat keine Garantie für eine erfolgreiche Einheilung und sicher auch nicht für eine unproblematische Tragedauer und schöne Ästhetik. Implantatverluste kommen in der Einheilphase, in der Frühphase nach Belastung und in der Spätphase vor. Komplikationen werden als Periimplantitis bezeichnet.

Meiner Meinung nach sind Implantate ein sinnvoller Ersatz für nicht erhaltungsfähige oder bereits fehlende Zähne, aber keine Alternative für einen erhaltungsfähigen Zahn.


Brücke

Eine Brücke ist ein festsitzender Zahnersatz, der sich in der Regel auf den an die Lücke grenzenden Zähne befestigt; hierfür ist meist eine Kronenpräparation („der Zahn muss abgeschliffen werden“) nötig. Die sog. Ankerzähne müssen ebenso auf eine günstige restaurative, parodontale und endodontische Prognose überprüft werden.


Prothese

Eine Prothese ist ein herausnehmbarer Teil-Zahnersatz oder eine Totalprothese. Bei der Teilprothese ist auf eine gute Verankerung auf der kontralateralen Seite zu achten, damit es beim Zubeißen nicht zu Kippungen des Zahnersatzes kommt.